Fasten ist eine alte Praxis mit tiefer religiöser und kultureller Bedeutung, die jetzt auch von der Wissenschaft erforscht wird. Spermidin könnte die Vorteile des Fastens auf das Wohlbefinden verstärken. Lesen Sie mehr dazu im folgenden Magazinartikel.

Fasten, eine religiöse und kulturelle Praxis

Das Fasten ist in vielen religiösen und kulturellen Traditionen tief verwurzelt. In verschiedenen Glaubensrichtungen wird das Fasten als Mittel zur Reinigung des Geistes, zur Stärkung der Disziplin und zur Vertiefung der spirituellen Verbindung praktiziert. Beispielsweise fasten Muslime während des Ramadan von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, während Christen und Juden bestimmte Tage im Jahr für religiöse Fastenrituale reservieren. Auch in anderen Kulturen gibt es Traditionen des Fastens, sei es aus spirituellen oder gesundheitlichen Gründen.

Diese kulturelle Vielfalt zeigt die Vielseitigkeit des Fastens als eine Praxis, die nicht nur körperliche, sondern auch spirituelle Vorteile bieten kann. Doch während das Fasten seit Jahrhunderten Teil der menschlichen Tradition ist, beginnt die moderne Wissenschaft erst jetzt, seine tiefgreifenden Auswirkungen auf den Körper und die Gesundheit zu verstehen.

Die Wissenschaft hinter dem Fasten

Die Wissenschaft hinter dem Fasten hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Hinblick auf den Mechanismus der Autophagie. Autophagie ist ein natürlicher Prozess, bei dem Zellen beschädigte oder überflüssige Bestandteile abbauen und recyceln, um die Zellgesundheit zu erhalten. Während des Fastens wird dieser Prozess verstärkt aktiviert.

Studien weisen darauf hin, dass die Autophagie mit einer verbesserten Zellregeneration und damit mit einem verminderten Risiko für altersbedingte Krankheiten einhergehen könnte[1]. Die Erforschung dieses Mechanismus trägt wesentlich zum besseren Verständnis der Vorteile des Fastens und seiner Rolle bei der Förderung der Vitalität bei.

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Wie Spermidin beim Fasten unterstützen kann

Spermidin kann eine wichtige Rolle dabei spielen, den Fastenprozess zu unterstützen. Zum einen konnte gezeigt werden, dass Spermidin die Autophagie, den zellulären Reinigungsprozess, ankurbeln kann [2]. Dies könnte dazu beitragen, die Effizienz der Zellregeneration wärhend des Fastens zu erhöhen. Zum anderen hat Spermidin einen ganzheitlichen Einfluss auf das Wohlbefinden. Die Synergieeffekte von Spermidin und Fasten bieten eine faszinierende Perspektive zur Verbesserung des Wohlbefindens. 

Die Vorteile des Fastens

Die Vorteile des Fastens erstrecken sich auf verschiedene Aspekte des Wohlbefindens. Dazu zählen etwa:

  1. Unterstützung des Gewichtsmanagements: Fasten kann zu einem Kaloriendefizit führen, das zu einer Reduktion des Körpergewichts und des Körperfettanteils beitragen kann.[3]
  2. Beeinflussung des Stoffwechsels: Fasten kann die Insulinsensitivität verbessern und dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.[3]
  3. Unterstützung kognitiver Funktionen: Studien deuten darauf hin, dass Fasten neurologische Prozesse beeinflussen kann.[4]
  4. Förderung der Autophagie: Während des Fastens kommt es zu einer Steigerung der Autophagie, einem Prozess, bei dem Zellen beschädigte oder nicht mehr benötigte Bestandteile abbauen und recyceln, was zur Zellreinigung beiträgt.[1]

Die wissenschaftliche Erforschung des Fastens steckt jedoch noch in den Kinderschuhen. Es fehlen groß angelegte, systematische klinische Studien am Menschen. Ein weiterer limitierender Faktor ist, dass sich die aktuellen Studien hauptsächlich mit den Auswirkungen des Intervallfastens, als eine spezielle Form des Fastens, auf den Körper beschäftigen.

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Welche Fastenmöglichkeiten gibt es?

Es gibt eine Vielzahl von Fastenmethoden, die von Menschen auf der ganzen Welt praktiziert werden. Neben religiösen Fastenmethoden gelten das Heilfasten nach Buchinger, die F.X. Mayr-Kur oder das Intervallfasten als besonders populär.

Das Intervallfasten ist eine der beliebtesten und alltagstauglichsten Fastenmethoden. Es beinhaltet den Wechsel von Essens- und Fastenphasen, wobei es verschiedene Varianten gibt, wie z.B. das 16/8-Intervallfasten, bei dem man 16 Stunden am Tag fastet und in einem 8-Stunden-Fenster isst. Das Intervallfasten wird oft wegen seiner Flexibilität geschätzt, da es den Menschen ermöglicht, die Essenszeiten an ihren Lebensstil anzupassen und gleichzeitig von den potenziellen Vorteilen des Fastens zu profitieren.

Wer nicht fasten sollte

Es gibt Situationen, in denen das Fasten nicht empfohlen wird oder mit Risiken verbunden sein kann. Personen, die an einer Krankheit leiden oder Medikamente einnehmen, sollten vor Beginn einer Fastenkur ärztlichen Rat einholen, um mögliche Risiken abzuschätzen und ein sicheres Vorgehen zu gewährleisten.

Jugendliche, die sich noch in der Entwicklung befinden, sollten ebenfalls nicht fasten. Gleiches gilt für ältere Menschen und Schwangere. Es ist wichtig zu betonen, dass das Fasten nicht für jeden geeignet ist und dass Personen mit bestehenden Gesundheitsproblemen oder Unsicherheiten bezüglich ihrer Eignung zum Fasten immer einen Arzt konsultieren sollten, um eine individuelle Beratung zu erhalten.

Fazit

Letztendlich ist Fasten nicht nur eine jahrhundertealte Praxis, sondern auch ein faszinierendes Feld der wissenschaftlichen Forschung, das uns immer wieder überrascht. Von der erstaunlichen Synergie zwischen Spermidin und Fasten bis hin zu alternativen Ansätzen wie dem Intervallfasten gibt es unzählige Wege, wie wir unser Wohlbefinden und unsere Vitalität verbessern können. Für welchen Weg wir uns auch entscheiden, eines ist sicher: Die Welt des Fastens ist voller Möglichkeiten, die es zu entdecken gilt, und kann uns alle auf dem Weg zu mehr Wohlbefinden begleiten.

Quellen und Studien

[1] Khandia, R. (2019). Eine umfassende Übersicht über Autophagie und ihre verschiedenen Rollen bei infektiösen, nichtinfektiösen und Lebensstilkrankheiten: Aktuelles Wissen und Perspektiven für die Krankheitsprävention, die Entwicklung neuer Arzneimittel und die Therapie. Cells. Download vom 12. März 2024, von [Quelle]

[2] Schroeder, S. et al. (2021). Dietary spermidine improves cognitive function. Cell Reports. Download vom 12. März 2024, von [Quelle]

[3] Yuan, X. (2022). Einfluss der intermittierenden Fastendiät auf den Glukose- und Lipidstoffwechsel und die Insulinresistenz bei Patienten mit beeinträchtigtem Glukose- und Lipidstoffwechsel: Eine systematische Überprüfung und Metaanalyse. International Journal of Endocrinology. Download vom 12. März 2024, von [Quelle]

[4] Longo, VD. et al. (2021). Intermittent and periodic fasting, longevity and disease. Nature Aging. 1(1): 47–59. Download vom 12. März 2024, von [Quelle]