Neue Studie: Positive Effekte von Spermidin auf die Gedächtnisleistung

In einer kürzlich im Central European Journal of Medicine veröffentlichten Untersuchung führten Forscher eine Follow-up-Studie mit 45 älteren Menschen durch. Ziel der Studie war es herauszufinden, ob nach einem Jahr Spermidineinnahme eine Verbesserung der Gedächtnisleistung zu beobachten ist.

Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen

Der Begriff Demenz beschreibt den Abbau und Verlust kognitiver Fähigkeiten. Dazu gehören unter anderem die Bereiche Aufmerksamkeit, Lernen und Gedächtnis sowie Orientierung und Urteilsvermögen. Den Betroffenen fällt es zunehmend schwerer, alltägliche Aufgaben zu bewältigen. Der geistige Abbau schreitet mit der Zeit voran. Allein in Deutschland waren Endes des Jahres 2021 etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. „Die Anzahl der Betroffenen nimmt in Hinblick auf den demografischen Wandel weiter zu“, so die Deutsche Alzheimer Gesellschaft. Ein Durchbruch in Prävention und Therapie ist dringend notwendig.^[1]

Durchführung der Studie

Immer mehr Studien beschäftigen sich mit natürlichen Alternativen zur Verbesserung der Gedächtnisleistung. Im Mittelpunkt steht dabei immer wieder das natürliche Polyamin Spermidin. Dessen positive Effekte auf die Gedächtnisleistung konnten bereits in mehreren Studien nachgewiesen werden. So auch die Effekte einer 3-monatigen Spermidin-Einnahme.

Aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse zielte die Fortsetzung der aktuellen Studie darauf ab, zu untersuchen, ob auch nach einem Jahr Spermidin-Einnahme eine Verbesserung der Gedächtnisleistung beobachtet werden konnte. Zu diesem Zweck erhielten 45 Bewohner eines Pflegeheims in Österreich ein Jahr lang täglich 3,3 mg Spermidin. Ausschlusskriterien waren die Einnahme von Antidemenzmedikamenten, die Umstellung der bisherigen Medikation, das freiwillige Absetzen oder die Teilnahme an einer anderen Studie. Teilnahmeberechtigt waren Personen im Alter zwischen 60 und 100 Jahren.^[3]

Ergebnisse der Studie

Die neu gewonnenen Ergebnisse bestätigen den bereits nachgewiesenen positiven Effekt der Einnahme von Spermidin auf die Gedächtnisleistung. Betrachtet man die Ergebnisse genauer, so konnte nach einem Jahr bei 42% der Teilnehmer eine Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit nachgewiesen werden. Auch in anderen Kategorien konnte eine statistisch signifikante Verbesserung festgestellt werden. Im Bereich „Lernen, Erinnern und Erkennen einer Wortliste“ ergab sich eine mittlere Verbesserung und auch die Auswertung des Items „Zeichen und Erinnern von Zahlen“ ergab eine Verbesserung.^[3]

„Wir empfehlen, niedrige Spermidin-Spiegel im Serum so früh wie möglich zu behandeln, um das Risiko einer Demenz zu verringern", so die Forscher der Studie.^[3]

Fazit der Forscher

Die neuen Ergebnisse bestätigen den bereits nachgewiesenen positiven Effekt der oralen Einnahme von Spermidin auf die Gedächtnisleistung. Im Vergleich zu einer anderen Studie, die die Ergebnisse nicht unterstützte, konnten die Forscher zeigen, dass bei einer zu niedrigen Spermidinkonzentration (unter 0,9 mg) kein Nutzen nachgewiesen werden konnte. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Kontrolle des Spermidinspiegels nützlich sein könnte, um das Auftreten kognitiver Beeinträchtigungen zu reduzieren. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse nach einem Jahr, dass die positiven Effekte der Einnahme von Spermidin bei Personen mit neurokognitiven Beeinträchtigungen anhalten.